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Immunabwehr von Welpen

Welpen kommen ohne ein aktives Immunsystem zur Welt.
Dieses reift erst im Laufe der Zeit durch Kontakt zu sogenannten Antigenen (z.B. Oberflächenstrukturen von Krankheitserregern) heran. Dennoch sind die Welpen durch verschiedene Antikörper (AK) geschützt, die sie mit der ersten Muttermilch (Biestmilch, Kolostrum) aufnehmen. Dies wird auch als passive Immunität bezeichnet. Die Spezifität der Antikörper sowie die Antikörperkonzentration entsprechen dabei dem Immunstatus der Mutter. Deshalb sollte die Hündin vor der Trächtigkeit noch einmal gegen alle relevanten Infektionskrankheiten geimpft werden, um den Welpen möglichst viele Antikörper und auf diesem Wege einen ausreichenden Schutz für die ersten Wochen mitzugeben.




Gegen was sollte ein Welpe geimpft werden ?

Staupe [S oder D]:
Diese von einem Paramyxovirus verursachte, hoch ansteckende Krankheit ist vor allem für Welpen und Junghunde bis zum Alter von einem halben Jahr gefährlich. Die Ansteckung erfolgt oral oder aerogen. Die ersten Anzeichen sind hohes Fieber bis 41°C und allgemeine Niedergeschlagenheit. Je nachdem welche Organe vom Virus befallen sind, äußert sich die Staupe entweder in einer schweren Magen-Darm-Verstimmung oder in der Erkrankung des Atmungsapparats mit schwerem Husten, eitrigem Nasen- und auch Augenausfluss. Insofern es bei diesen Symptomen bleibt und das Nervensystem nicht befallen ist, besteht die Chance auf Spontanheilung. Die sogenannte „nervöse Staupe“ äußert sich unter anderem in Krämpfen und Lähmungen verläuft meist tödlich.

Hepatitis [H]:
Die Krankheit wird durch den caniden Adenovirus übertragen, die Ansteckung erfolgt durch die Aufnahme von urinhaltigem Futter oder Wasser. Zu den Symptomen zählen neben dem Fieber zum einen Augenentzündungen (das sogenannte „Blaue Auge„) und Nierenentzündungen. Vor allem wird aber von dem Virus die Leber befallen, was sich unter anderem in der Abgeschlagenheit, Erbrechen, Durchfall äußert. Besonders junge Hunde sind gefährdet; für sie endet die Erkrankung ohne einen Impfschutz meist tödlich.

Parvovirose [P]:
Eine hochansteckende Krankheit, die durch ein DNA-Virus CPV (canine Parvovirus) hervorgerufen wird. Welpen sind dabei besonders in Gefahr. Eines der ersten Symptome ist starkes Erbrechen, das auf dem Hintergrund eines hohen Fiebers bis 41,5°C auftritt. Anschließend kommt es zu einem oft blutigen Durchfall. Wenn der junge Hund nicht an der Dehydrierung oder Intoxikation verendet und die Krankheit scheinbar überstanden hat, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass er ein paar Jahre später (im Schnitt im Alter von rund drei Jahren) an Herzversagen stirbt.

Leptospirose oder Stuttgarter Hundeseuche [L4]:
Ebenfalls eine hochansteckende Krankheit, die durch das Bakterium Leptospira übertragen wird. Die Ansteckung erfolgt durch den Kontakt mit kontaminierter Umgebung, sei es Wasser oder Erde. Während die Infektion vielfach auch ohne äußere Anzeichen verlaufen kann, kommt vor allem bei jungen Hunden und Tieren mit abgeschwächter Immunität zu schweren Organschäden, sei es der Atmungsapparat oder zum Beispiel die Leber.

Tollwut [T]:
Diese Krankheit wird von dem Lyssa-Virus übertragen. Die Ansteckung erfolgt durch den Kontakt mit dem infizierten Speichel oder auch aerogen. Die typischen Symptome sind starker Speichelfluss und erhöhte Aggressivität. Die Krankheit endet tödlich.

Zwingerhusten oder Parainfluenza [Pi]:
Eine hochansteckende Krankheit, die vom CPI-Virus verursacht wird. Vor allem die Atemwege sind betroffen, gefährdet sind Tiere bei Zwingerhaltung. Der unangenehme, trockene Husten verschwindet in der Regel nach etwa 14-15 Tagen, es kann aber auch zu schweren Komplikationen in Form einer Lungenentzündung kommen.